Anfang Oktober begaben sich die Sänger von A Cappella mit ihren Ehefrauen erstmals nach der Corona-Pandemie wieder auf Reisen. Auswahl des Ausflugszieles und Organisation des Eintagesausfluges oblag unserem zweiten Vorsitzenden Lars Janson. Dieser hatte das experimentalarchäologische Freilichtlabor „Karolingischer Herrenhof Lauresham“ ausgesucht.
Bei dem Gründer und Leiter dieses Ortes handelt es sich um den Archäologen Claus Kropp, der mit Lars weitläufig verwandt ist, weshalb wir eine besondere Führung erhielten. Die Besonderheit besteht darin, dass es kein Freilichtmuseum im herkömmlichen Sinne ist, sondern eine Rekonstruktion eines karolingerzeitlichen Herrenhofes darstellt, auf dem auf anschaulicher Weise frühmittelalterliche Grundherrschaft, Landwirtschaft und Handwerk vermittelt wird. Das Freilichtlabor ist seit 2014 integraler Bestandteil der UNESCO Welterbestätte Kloster Lorsch.

Die Ausflügler wurden in einem Rundgang durch das Gelände von Herrn Kropp umfassend und auf überaus spannende Weise vom Leben und Arbeiten der Menschen, seien es Herren oder Untergebene, informiert. Dabei konnte man sehen, in welchen Unterkünften die Bewohner – Herrschaften, wie Bauern- lebten, wie sie kochten, aßen, Lebensmittel anbauten, Werkzeuge und Kleidung herstellten und Landwirtschaft betrieben. Man konnte sogar alte zurückgezüchtete Rassen an Zugtieren, Schafen und Hütehunden bestaunen und kam aus dem Staunen fast nicht mehr heraus. Das Mittelalter war, wie Herr Kropp zutreffend meinte, längst nicht so finster, wie es oft dargestellt wird.

Nach einer gut zweistündigen Führung war eine Rast im einen in der Nähe liegenden Lokal angesagt, um das Gehörte und Gesehene erstmal sacken zu lassen.

Danach gab es eine zweite Führung, die nicht minder interessant als die erste war, und zwar durch die Torhalle des Klosters Lorsch, auch Königshalle genannt, eines der wenigen vollständig erhaltenen Baudenkmale aus der Zeit der Karolinger. Eines der wichtigen überlieferten Zeugnisse dieser Zeit ist u.a. der Codex Laureshamensis, ein umfassendes Güterverzeichnis des Klosters, in dem auch Dielheim im Jahre 767 n.Ch. erstmals urkundlich erwähnt wird. Das Kloster hatte Ländereien, die von der niederländischen Nordseeküste bis in die Schweiz reichten. Dem Kloster wurden diese Besitzungen zumeist von adligen Grundherren geschenkt, die damit beim Jüngsten Gericht eine bessere Ausgangsposition erreichen wollten. An der Größe und Häufigkeit der Schenkungen kann man ermessen, dass diese Herrschaften Einiges auf dem Kerbholz gehabt haben müssen.

Nachdem auch diese interessante Führung zu Ende war, genoss man anschließend eine ausgedehnte Brotzeit, bevor man sich zufrieden und ein Stück weit schlauer auf den Heimweg machte.

BW

Am Samstag begaben sich die Sänger des Vokalensembles des MGV Männerquartett Dielheim, „A Cappella“ auf große Fahrt in die Pfalz. Als Ziel steuerte man mit der S-Bahn ab Bahnhof Wiesloch-Walldorf das kleine malerische Städtchen Freinsheim an. Nach einem Zwangsaufenthalt von rd. 1 Stunde in Frankenthal-Süd gelangte man schließlich nach ca. 2 Std. in Freinsheim an, wo uns unser Gastgeber Wolfgang Grün schon mit einem ersten Erfrischungsgetränk erwartete. Nachdem ersten Vorglühen starteten wir zu einem Stadtrundgang entlang der mittelalterlichen Stadtmauer und begaben uns anschließend auf Empfehlung unseres Gastgebers auf einen Fußmarsch durch die Weinberge  nach Herxheim am Berg zu der örtlichen Winzergenossenschaft, wo man neben hervorragenden Weinen auch deftige gut dazu passende Speisen probieren konnte. Am Spätnachmittag trat die Gruppe dann die letzte Etappe nach Leistadt an, die uns stets bergan durch eine wildromatische Landschaft führte, dass man sich geradezu – mit etwas Phantasie -in die Toskana versetzt fühlte. Am Treffpunkt  in Leistadt holte uns unser Gastgeber mit seinem Kleinbus ab, nachdem wir noch zuvor – um die Wartezeit zu verkürzen und den durch den schweißtreibenden Fußmarsch eingetretenen Flüssigkeitsverlust auszugleichen– eine Weinschorle(rosé) verdrückt haben. Dann gab es eine Rundfahrt durch das Weinanbaugebiet unseres Gastgebers bis wir gegen 17:30 Uhr das Weingut Horcher in Kallstadt erreichten. Dieses Weingut, das Wolfgang Grün seit 2005 auf-und ausgebaut hat, produziert durchweg hochklassige Weine, von denen wir – wieder zu wohlschmeckenden Häppchen – einige Sorten verköstigen durften. Dabei erfuhren wir vieles über den modernen, pestizidfreien Weinbau. Leider verging die Zeit wie im Fluge. Da Wolfgang Grün aus Dielheim stammt, wurden natürlich auch alte Geschichten und Geschichtchen ausgetauscht und vereinbart, dass dies nicht das letzte Zusammentreffen gewesen sein sollte. Um 21:43 Uhr erreichten wir in letzter Minute, denn ein Abschiedslied war noch fällig, die letzte S-Bahn in Freinsheim und kamen gegen 23:30 Uhr unbeschädigt und gesund, wenn auch erschöpft vom vielen Wandern und Genießen, wieder in Dielheim an. BW.

Am Samstagabend gaben sich die Dielheimer Chöre zu Ehren der Sangesfreunde der Konkordia Balzfeld anlässlich des 140. Geburtstags ihres Vereins vor vollbesetztem Zelt ein musikalisches Stelldichein. Das Vokalensemble " A Cappella" des MGV Männerquartett Dielheim gab als letzter Chor in einer höchst niveauvollen Veranstaltung unter der Leitung seines Dirigenten Robin Neck mit den Liedern „ Frauen sind anders“ von Hans Unterweger, „Fußball“ von Maybepop und „Spieglein, Spieglein …“ von Karlheinz Jäger seine Visitenkarte ab. Das aufgeschlossenen Publikum bedachte den Vortrag der 12 Sänger mit stürmischem Beifall. Chorleiter Robin Neck lud die Anwesenden herzlich zu der am 12.10.2019 in der Kulturhalle in Dielheim stattfindenden Soirée ein, in der neben den soeben gehörten Liedern noch viele weitere zu hören sein werden.
B.W.

„Diese Männer klingen wie ein Ganzes“

Der Dielheimer Chor „A Cappella“ bot bei seiner Soiree ein anspruchsvolles, rundum gelungenes Programm

Bericht aus der Rhein-Neckar-Zeitung

Bilder

Bericht und Bilder aus Kraichgau-lokal